Joan Miró – «Sternennächte» Zeichnung, Malerei, Skulptur

Veröffentlicht in Ausstellungen | Kunst (Archiv)

Stadtmuseum Lindau | 24. März – 1. September 2013

Picasso, Chagall und Miró haben jeder auf seine Weise die Kunst des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt und ungeheuren Nachruhm erlangt – nicht zuletzt aus diesem Grund werden ihre Namen oft in einem Atemzug genannt.
Für die einen ist er der fröhliche Schilderer mediterraner Heiterkeit, dessen bunte Motive in Form von Kunstdrucken und Postern unzählige Wohnzimmer dekorieren, für die anderen einer der innovativsten Geister in der Kunst des 20. Jahrhunderts –

Joan Miró

spanischer Maler, Bildhauer und Graphiker

Ihm widmet das Stadtmuseum Lindau die Frühjahrs- und Sommerausstellung des Jahres 2013. Anlässlich des 120. Geburtstags und 30. Todestags von Joan Miró wirft die „kleine aber feine“ Ausstellung unter dem Titel „Sternenächte“ nun einen Blick auf das Werk des Katalanen und versammelt neben Zeichnungen, Aquarellen und Gouachen auch Ölarbeiten und Collagen sowie einige Plastiken. Die Schau stellt Bekanntes neben Unbekanntes, frühe Arbeiten neben solche aus dem Spätwerk und zeigt Miró als einen immerfort Suchenden, der sich wieder und wieder neu erfunden hat.

1303 1971 Soleil rougeJoan Miró, Soleil rouge dédicacé à Broder / Rote Sonne, Broder gewidmet, 1971 © Successió Miró/ VG Bild-Kunst, Bonn 20121303 Miró CompositionJoan Miró, Composition/ Komposition, 1965 © Successió Miró/ VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Schwerpunkte liegen dabei auf dem Miró der 30er Jahre sowie seinen späteren Werkphasen. Sie stehen einander in vielerlei Hinsicht nahe, unter anderem insofern sie bestimmt sind von einer ausgeprägten Lust am formalen Experiment, an der Reduktion und zunehmenden Hinwendung zur Abstraktion.

Die Gestirne erscheinen dabei als Leitmotiv im vielseitigen Œuvre Mirós: „Es gibt drei Formen, die mich ständig verfolgen.“, bekannte der Künstler selbst. „Ein roter Kreis, der Mond und ein Stern.“ So durchziehen Darstellungen der Himmelskörper in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen fast Mirós gesamtes Schaffen. Selbst in Phasen, da seine Malerei sich an der äußersten Grenze zur Abstraktion bewegt, bleiben die Sterne gegenständliche Bezugspunkte. Sie erscheinen als Leitsterne - wenn man so will –, denen zu folgen die Betrachter seiner Kunst eingeladen sind.

1303 Scheidegger Miró im AtelierFoto Ernst Scheidegger © Ernst Scheidegger ArchivEinblick in die Lebens- und Arbeitswelt Mirós geben in Lindau Fotografien des Schweizer Bildreporters Ernst Scheidegger, der in den frühen 50er Jahren als Gast des Künstlers dessen katalanisches Umfeld und Arbeitsplätze dokumentarisch festhielt. Eine Auswahl der einzigartigen Aufnahmen, die bei dieser Gelegenheit entstanden, wird im Stadtmuseum ausstellungsbegleitend gezeigt.

Ebenso erscheint im Verlag Robert Gessler ein Katalog herausgegeben von Prof. Doschka mit Abbildungen aller Exponate und einführenden Texten von Barbara Reil, der im Museumsshop und Buchhandel zu 14,90 Euro erhältlich ist.

Seit über 30 Jahren kuratiert Roland Doschka, ehemaliger Hochschullehrer an der Universität Freiburg, Ausstellungen im Bereich der Klassischen Moderne. In der Nachfolge von Gräfin Sonja Bernadotte ist er Präsident des Europäischen Kulturforums mit Sitz auf der Insel Mainau und als solcher der Bodenseeregion nicht erst seit dem Beginn seines Engagements in Lindau verbunden.

Mit Kunstausstellungen, die Originale von Pablo Picasso und Marc Chagall präsentierten, hat sich das Stadtmuseum Lindau seit 2011 in der Museumslandschaft der Bodenseeregion neu positioniert und ein breites Publikum erreicht. Lockte die Aussicht auf Meisterzeichnungen von Pablo Picasso im Jahr 2011 bereits 50.000 Besucher ins Stadtmuseum Lindau, verzeichnete „Chagall – Magie des Lichts“ 2012 einen neuen Publikumsrekord von rund 75.000 Gästen.


Informationen
Öffnungszeiten Mo – So 10 – 18 Uhr
Eintrittspreise Kinder bis 6 Jahre frei; 7,50 Euro Erwachsene ; 3,50 Euro Schüler, Studenten, Azubis etc.; 15 Euro Familienkarte; 50 Euro Dauerkarte
Öffentliche Führungen*
Montag – Sonntag 10.30 und 14 Uhr sowie nach Bedarf 3,50 Euro zzgl. Eintritt
Gruppenführungen*
Nach Vereinbarung: T. +49 (0) 8382 – 26 00 33 (Mo – Fr) museum@kultur-lindau.de

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